UlrichWW56244 hat geschrieben:
Die Zollunion eine Alternative ? Ach und die waere ???
Na ja, ich denke die Agrarindustrie könnte von einer Mitgliedschaft in der Zollunion profitieren. Seien wir doch mal ehrlich, die EU wird uns in ihren 500-Millionen Markt nur sehr eingeschränkt rein lassen. In dem Bereich sind die Europäer "sehr empfindlich." Selbst bei einer Verabschiedung der Freihandelszone werden uns strenge Quoten auferlegt. Das bisschen Getreide und Milch was wir da hin liefern schöpft bei weitem nicht unser Potenzial aus. Wenn ich mich nicht täusche so exportieren wir landwirtschaftliche Produkte am meisten Richtung GUS, arabische Welt und Südostasien. Da ist eine Abschaffung der Handelsschranken zwischen UA und (RUS-BY-KAZ) für ukr. Agrarproduzenten alles andere als nachteilhaft.
Dann wäre da z. B. das Thema "Wettbewerbsfähigkeit." Es wird ja immer von westlichen Institutionen propagiert das "Freihandel" nach dem Prinzip des komparativen Vorteils für alle gut sei. Dies würde nämlich die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes steigen. Was hat aber der WTO Beitritt Antonow, Zaporozhez etc. gebracht? Ich sehe nicht das es sich hier nach dem WTO beitritt um 2 Weltkonzerne nach dem Format Airbus oder Toyota handelt. Besser noch, seit dem WTO-Beitritt dürfen VW, GM, Toyota und co. unsere Märkte überschwemmen und unsere heimische Industrie geht langsam drauf da sie dieser Konkurrenz nicht gewachsen ist. Das Freihandelsabkommen würde diesen Prozess nur beschleunigen. In einer Zollunion sieht es dagegen etwas anders aus. Die rus. Autoindustriee ist selbst alles andere als wettbewerbsfähig und von BY und KAZ wollen wir gar nicht sprechen. Hier könnte UA auf Freihandel setzen und wäre deutlich weniger starker Konkurrenz ausgesetzt.
Das sind nur ein paar Beispiele.
Die EU-Freihandelszone hat natürlich auch seine Vorteile. Gerade im Investitionsbereich hat UA viel Nachholbedarf. Ohnehin kommt der Großteil der Auslandsinvestitionen aus EU-Ländern. Eine Verabschiedung der Freihandelszone würde diesen Prozess nur noch mehr fördern. Gerade im Bereich der Landwirtschaft, Energiesektor, Hochtechnologien oder für neue Maschinen&Anlagen sind EU Investitionen sehr notwendig. Die stetige Anpassung der UA-Rechtsvorschriften unter Jutschenko und jetzt Janukowitsch haben dazu geführt das sich Energiekonzerne wie Shell, RWE, und co. erst jetzt auf den ukr. Energiesektor wagen (daher auch der Beitritt zur EU Energiegemeinschaft). Ich denke das auch hier die Freihandelszone diesen Prozess nur beschleunigen würde.
Das die Visafreiheit an das Assoziationsabkommen gebunden ist, braucht wohl keine weiteren Erläuterungen.
Auch wenn der Agrarmarkt der EU für UA weitgehend verschloßen bleiben sollte, so dürfte dies für die Kohle,-Stahl- und Metllurgie nicht gelten. Gerade diese Branchen sollten vom Freihandelsabkommen mit der EU profitieren können. Ohnehin hat der europäische Wirtschaftsraum eine sehr starke Konsumkraft. Wir exportieren ja auch sehr viele Manufakturgüter, Stahl oder Mineralien Richtung EU. Wenn da die Handelshemnisse fallen, wäre das für UA nur von Vorteil. Schließlich macht die EU rund 31% des UA-Waremumsatzes aus und ist damit unser wichtigster Handelspartner. Allerdings, wem aufgefallen ist, der dürfte feststellen das es sich hauptsächtlich um Primärgüter handelt die wir Richtung EU exportieren. Das heißt, während die EU überwiegend Hightech Produkte liefert, werden wir hauptsächtlich Rohstoffe etc. liefern. Solch eine Deindustrialsierung wie sie aktuell in einigen lateinamerikanischen Staaten und GUS Staaten wie Russland stattfindet, können wir und dürfen wir nicht zu lassen.
Für das Abkommen mit der EU spricht auch das nur auf Basis eines solchen Abkommens die Türkei bereit ist mit uns eine Freihandelszone zu schließen. Die Türken sind nämlich in einer Zollunion mit der Europäischen Union und haben bereits angekündigt das sie eine Freihandelszone mit der Ukraine vom Abschluß des Assoziationsabkommen EU-UA abhängig machen. Die Türken sind ohnehin eines unserer wichtigsten Handelspartner (direkt nach der EU, RUS und China) und ihre wirtschaftspolitische Bedeutung wird nur noch mehr zunehmen.
Das sind z. B. Punkte die aus meiner Sicht für das Freihandelsabkommen mit der EU sprechen.
Wenn es interessiert. Hier die wichtigsten Handelspartner von UA. So wie die Handelsstrukturen zwischen EU-UA:
Nur eingeloggte Mitglieder sehen alle Links ...
Traeumt man hier gar davon, dass Russland so spendabel ist wie Bruessel ???
Iniewfern ist Brüssel spentabel? könntest du mir das sagen?
Ich denke einmal, die Zollunion dient nur einem, und das ist Russland.
Zur Zeit sieht es so aus als ob Russland den größten Nutzen aus seinen Projekten zieht. (Aber) Bei den Plänen die Putin nach dem Vorbild der EU gestaltet, droht Russland aber in einer euroasiatischen Union ein ähnliches Schicksal wie Deutschland und Frankreich in der EU. Sprich es wird die Mehlkuh für Staaten wie Belarus spielen dürfen und bei einer Erweiterung der Zollunion wird das nicht der einzige Staat sein.
Und ohne europaeische Union ist die Ukraine dem Gutduenken Russlands wehrlos ausgeliefert. Gashahn auf, Gashahn zu...
Ach, dass habe ich vergessen. Russland hat uns häufig gezeigt wie profitabel es für uns wäre 50:50 beim Gastransportsystem zu machen oder das ein Beitritt zur Zollunion für uns ebenfalls Blütezeit und senkende Gaspreise gibt. Da stellt sich natürlich die Frage wieso BY immer noch mit Zollunion und dem beinahe Ausverkauf des Gastransportsystems mit Gaspreisen zu kämpfen hat.
Ach, und wer wird deswegen in der EU heulen ? Einmal mehr wird sich UA in das eigene Fleisch schneiden, und mangelnde Wirtschaftsinvestitionen werden folgen.
Estland, Lettland und Litauen. Vielleicht noch Polen und Ungarn. . .na ja das war es auch schon. Frankreich, GB und Italien konzentrieren sich eher auf Nordafrika und NahOst und Spanien und Portugal auf Lateinamerika und die Karibik.