WirtschaftNZZ: «Heisse Luft» als Exporthoffnung der Ukraine

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Handrij
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Ukraine

NZZ: «Heisse Luft» als Exporthoffnung der Ukraine

Beitrag von Handrij »

Mehrere ost- und mitteleuropäische Reformstaaten haben in den letzten Monaten Emissionsrechte verkauft, die sie selber nicht in Anspruch nehmen müssen. Namentlich die Ukraine sitzt – auch als Folge der Krise – auf substanziellen Mengen, für die etwa Japan Interesse gezeigt hat. Kiew könnte zu einem Pionier solcher Geschäfte werden.

Von unserem Korrespondenten in Prag, Rudolf Hermann


Prag, Anfang Juni

Tschechischen Hausbesitzern, die ihr Heim energieeffizienter machen wollen, muss unlängst wie ein verspätetes Weihnachtsgeschenk vorgekommen sein, was das Umweltministerium da verkündete: Für komplexe Aussenisolationen sowie die Einrichtung von Solaranlagen oder Wärmepumpen würde der Staat in den nächsten Jahren Subventionen von 30–50% ausrichten. Und an die Adresse derer, die bereits daran waren, die Augenbrauen hochzuziehen, wurde im gleichen Atemzug gesagt, dass dies die Steuerzahler keine Krone kosten würde.

Markt in den Kinderschuhen

Die Öffentlichkeit fragte sich natürlich, wie das möglich sei. Des Rätsels Lösung liegt im unlängst erfolgten Verkauf von sogenannten Assigned-Amount-Units (AAU) durch Tschechien. Länder, die Teilnehmer des Kyoto-Klimaschutzabkommens mit Emissionsverpflichtungen sind, erhielten durch dieses Abkommen für die Verpflichtungsperiode von 2008–2012 im Einklang mit dem zu erreichenden Emissionsziel ein bestimmtes Volumen an Emissionsrechten zuerkannt. Wenn sich abzeichnet, dass ein Land diese Rechte deutlich nicht ausschöpfen wird, kann der zu erwartende Überschuss, abzüglich einer Sicherheitsmarge, verkauft werden, so dafür eine Nachfrage besteht.

Tschechien hat dies nun getan und in einer ersten Tranche rund 10 Mrd. tKr (370 Mio. €) eingenommen. Damit die Angelegenheit für die Umwelt nicht zu einem Nullsummenspiel wird, sondern einen Nutzen für den Klimaschutz bringt, verpflichten sich dabei generell die industrialisierten Käuferländer, nur mit Anbietern zu verhandeln, die die gewonnenen Mittel bei sich selbst in Projekte für weitere Emissionsreduktionen investieren (Green Investment Schemes, GIS).

Für die verkaufenden Länder bietet die GIS-Klausel wiederum eine gewisse Garantie, dass der noch sehr junge und unstabilisierte internationale Emissionshandel nicht von AAU überschwemmt wird, was zu einem Preiszerfall führen würde. Insgesamt haben nämlich die Länder Ostmitteleuropas mehr Emissionsrechte, die sie selber nicht ausschöpfen werden, als jene Industriestaaten nachfragen, die ohne Zukäufe ihr Kyoto-Ziel verpassen würden. Auf den grössten Reserven sitzen Russland und die Ukraine. Ob sie diese aber auch zu Geld machen können, hängt davon ab, wie weit sie bereits in der Lage sind, ein glaubwürdiges Emissionsrechte-Inventar vorzulegen und die nötige Administration für GIS abzuwickeln. Erst auf dieser Grundlage können sie dann Verkäufe planen. Als Abnehmer kommen dabei primär Staaten in Frage. Bei Ländern, die nicht auch Teil des Emissionshandels der EU sind, sind jedoch auch Unternehmen mögliche Partner.

Markantes Potenzial der Ukraine

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