PolitikHinter Gittern begann für mich der Anfang des Lebens

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Handrij
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Hinter Gittern begann für mich der Anfang des Lebens

Beitrag von Handrij »

Die ehemalige ukrainische Ministerpräsidentin Julia Timoschenko fasst zu Weihnachten neuen Mut. Denn Gott steht einem auch im Gefängnis zur Seite.

Es heißt, im Schützenloch gibt es keine Atheisten. Hier – nach meinem Schauprozess und viereinhalb Monaten in der Zelle – habe ich entdeckt, dass es auch im Gefängnis keine Atheisten gibt.
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Optimist
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Re: Hinter Gittern begann für mich der Anfang des Lebens

Beitrag von Optimist »

Das ukrainische Volk und ich fangen gleich vor Mitleid an zu weinen. Sie hatte genug Zeit eine neue bessere Ukraine zu bauen.... aber bei so viel Eitelkeit muss das Volk auf der Strecke bleiben!

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Minuteman
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Re: Hinter Gittern begann für mich der Anfang des Lebens

Beitrag von Minuteman »

Optimist hat geschrieben:Das ukrainische Volk und ich fangen gleich vor Mitleid an zu weinen. Sie hatte genug Zeit eine neue bessere Ukraine zu bauen.... aber bei so viel Eitelkeit muss das Volk auf der Strecke bleiben!
Ich persönlich weiß nicht genau wie ich zu Timoschenko stehen soll.
So hat sie schon versucht etwas zu bewegen, indem sie zum Beispiel den durch Vetternwirtschaft und nicht dem Gegenwert entsprechenden Kryvorizhstal Deal rückgängig gemacht hat.
Die vorgeworfenen Überschreitung ihrer Kompetenzen zum Nachteil der Ukraine der Gasverträge kam genaugenommen auch durch Druck seitens der EU und Russland zustande.
Also sie hat schon versucht den Mächtigen in die Suppe zu spucken. Ob zu ihren eigenen Vorteil oder zum Wohle des Volkes sei mal dahingestellt.
Die Frage die sich eigentlich stellt ist doch was könnte/konnte eine einzelne Person, oder meinetwegen auch ein Tandem wie Juschtschenko & Timoschenko, selbst wenn sie die besten Absichten hätten, bewirken, in einer RADA welche mit Vetternwirtschaft, Korruption und den reichsten Menschen der UA durchsetzt ist.

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Optimist
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Re: Hinter Gittern begann für mich der Anfang des Lebens

Beitrag von Optimist »

Sie selbst gehört zu den reichsten Menschen der Ukraine. Es muss auch ein Grund haben warum sich Juschtschenko von ihr distanziert hat. Aber die Dinge, die beim Machtpoker in Wirklichkeit im Hintergrund laufen, werden wir nie erfahren. Dafür wird von allen Seiten mit Sicherheit gesorgt. Wir werden leider alle an der Nase herumgeführt, deshalb wird es von mir für Politiker (egal wo auf dieser Erde) kein Mitleid geben.

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Kurt Simmchen - galizier
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Re: Hinter Gittern begann für mich der Anfang des Lebens

Beitrag von Kurt Simmchen - galizier »

Wenn ich diesen Artikel mit den Augen dessen lese für den er geschrieben ist, den deutschen Normalbürger, dann möchte man der Einsicht und der Wandlung glauben.

In der Zeit von Julia Timoschenko war vieles einfacher, sie entfachte Hoffnungen und sie verkörperte den europäischen Ukrainer, das Wunschbild davon, an das wir Europäer glauben sollten.

Was hat sie bewegt und was hat sie verhindert?
Heute mit dem Abstand der Jahre weiß ich, dass sie wenig bewegt, aber viel verhindert hat.
Ich hatte die Gelegenheit zweimal mit Grigori Nemiria zusammenzutreffen, einmal 2006 mit dem Abgeordneten und beim Spargelessen der Deutschen Botschaft mit dem Vizepremier Nemiria.
Alle Versuche zu neuen Gedanken scheiterten an einem zentralistischen auf Gruppenbegünstigung ausgerichteten Denken und Handeln der großen Vorsitzenden Julia.
Das Krebsgeschwür Korruption wurde nicht wirkungsvoll bekämpft, so dass die Unzahl der Metastasen unter der Nachfolgerpolitik so richtig wuchern konnten. Irgendwann muss der Krebs auf sich selbst wachsen.
Europäisch orientierte Gesetzgebung war nicht, denn welcher Gruppe wollte sie schaden?
Wirkliche energetische Unabhängigkeit war nicht gewollt, obwohl die Basis dazu, ungenutzte Flächen und arbeitslose Landbevölkerung, da war.
Wieder die Frage, wem nicht schaden, denn die Energielobby ist stark.
Das möchte ich jetzt nicht weiter ausführen, Beispiele sind viele.

Sie hat zwar den Gedanken an eine unabhängige Heimat UKRAINE gepredigt, aber schon H.Heine wusste in seinem Wintermärchen zu berichten, dass sie öffentlich Wasser predigten, aber heimlich den Wein soffen.

Sollte diese Einsicht, geboren aus der Einsamkeit der Haft und der Entehrung durch die Häscher der Regimes, echt sein, dann muss sie all ihren Einfluss auf die Organe der Partei nutzen um die Partei vom Kopf wieder auf die Füße zu stellen. Nicht die Partei als Funktionalorgan der sympathisierenden Oligarchen zu belassen, sondern aus ihr eine Partei der Mitglieder zu formen.
Wenn ich an die vergangene Situation hier in der Oblast denke, wie dort Mitglieder und Sympathisanten behandelt wurden, wie unzugänglich die Funktionäre waren, dann sind viele Gebete nötig und ein gewogener Gott, der Ohren der Parteioberen und -niederen öffnet.

Dazu wünsche ich ihr eine solche Wandlung von Herzen.

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Optimist
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Re: Hinter Gittern begann für mich der Anfang des Lebens

Beitrag von Optimist »

Aber was ich bis jetzt nicht verstehe, viele Ukrainer (darunter auch die, die bei der Revolution dabei waren) haben den Janukowitsch gewählt?
Bis heute für mich absolut unklar, es gab doch Alternativen.

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Kurt Simmchen - galizier
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Re: Hinter Gittern begann für mich der Anfang des Lebens

Beitrag von Kurt Simmchen - galizier »

Welche Alternativen?
Du kennst doch den Spruch vom Parlament als der speziellen Futterstelle. Es ändert sich nichts, nur alle 4 Jahre kommen neue Schweine dazu.

Die Hauptursache sehe ich in der geschlossenen Gesellschaft der Parteistrukturen sofort nach der Wahl. In diesem Abschwenken sehe ich eine Reaktion der Wähler auf eine schlechte Pflege der Wähler und des Nichbegreifen der Tatsache, dass nach der Wahl schon wieder vor der Wahl ist.
Schau Dir heute die Trends in Donezk und Umgebung an.

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WhoMadeWho
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Re: Hinter Gittern begann für mich der Anfang des Lebens

Beitrag von WhoMadeWho »

Bei den Präsidentschaftswahlen 2010 erreichte Wiktor Janukowitsch im ersten Wahlgang am 17. Januar 2010 etwas mehr als 35 Prozent, Julija Tymoschenko etwa 25 Prozent. Bei einer geringen Wahlbeteiligung von 67 Prozent blieben damit größere Überraschungen aus.

Der im Feb. 2010 per Stichwahl neu gewählte Präsident der Ukraine Wiktor Janukowitsch wird zwar weltweit als legitimer Vertreter der Ukraine anerkannt, allerdings genießt das gesamte Regierungskabinett unter seinem Führungsstil in großen Teilen der Welt einen eher zweifelhaften Ruf, diese Aussage ist sogar noch wohlwollend formuliert.

In der Ukraine gibt es keine politische Partei, die sich auch nur annähernd auf eine breite Mehrheit in der Bevölkerung stützen könnte. Eine stabile u. brisante Mehrheit in der Bevölkerung ist trotzdem vorhanden und diese trägt den Namen ''Politikverdrossenheit'' (irgendwie durchaus leicht nachvollziehbar), nur als Partei nicht wählbar.

Ob Frau Tymoschenko letztlich die bessere Alternative gewesen wäre, darüber erlaube ich mir kein Urteil.

Wer versucht gleichzeitig in zwei völlig verschiedene Richtungen zu gehen, der wird letztlich nirgendwo ankommen, diese Erkenntnis entbehrt ja nicht einer gewissen Logik. Diese Aussage passt im Moment gut zur Ukraine.

Gruß WhoMadeWho

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