Allgemeines DiskussionsforumWas tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

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Optimist
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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von Optimist »

Wir , die wir hier 70 km von Kiew entfernt leben, oft auch Kiew besuchen und meinen viel Kontakt zu unterschiedlichsten Menschen zu haben, bekommen vom "Hunderassismus" nun überhaupt nichts mit. Es gibt bei uns sehr viel freilaufende Hunde. Wenn es Nachbarn zu viel wird, greifen sie zu Gift oder zum "Henrystutzen" und entledigen sich somit des ungebetenen Gastes. Aber dies tun die Menschen hier schon seit Jahrhunderten, ohne EM und EU. Nun ist die Frage, warum nur in Städten der EM, warum jetzt und nicht schon früher, ist das vielleicht nicht nur der erhobene Zeigefinger, den Ukrainern zeigen wir jetzt mal wie toll europäischer Tierschutz sein kann? Aber nur als Selbstbestätigung, weil es genug unschöne Dinge gibt, im Bereich Umgang mit Tieren.
Lasst uns den Spiess umdrehen, nennen wir einfach einmal alle derzeitigen Probleme im Umgang mit Tieren in der EU. Derzeit breite sich in Westeuropa ein neues Virus aus, bei dem die Neugeborenen behindert und nicht lebensfähig sind. Laut deutschen Nachrichten traurig, weil ein wirtschaftlicher Faktor. Mitleid den Tieren gegenüber war nicht vorhanden, aber es soll sich Gott sei Dank nicht auf den Menschen übertragen, na dann, alles in Butter....?
Ich fang mal an und sage: Stierkampf ( es gibt ihn noch, keiner weiss wie lange, aber sehr grausam für den Stier, der unter Qualen leidet und dann doch sterben muss!)

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Kurt Simmchen - galizier
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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von Kurt Simmchen - galizier »

Hallo Optimist,

sicher kennst Du ja die UA-Devise "Wenn es mir persönlich etwas bringt, interessiere ich mich dafür."
Hier werden Horrorszenarien in den Blauen Himmel gemalt und vieles aufgebauscht.

Da wurde von Jagdprämien für das Einfangen von Hunden angeblich ausgelobt, aber noch immer sind auch in unserer Gegend hunderte von Hunden und Katzen unterwegs und alle werfen mal was hin. Ich habe in Dnepropetrowsk und in Tschernowitz Hochhäuser erlebt, in denen niemand einen Hund hatte, aber auf jeder Etage schlief nachts ein Hund.
Wenn es denn Geld gäbe für Hunde und Katzen, glaubst Du das noch einer frei laufen würde. Da wären hinter jeder Kreatur zig Fänger her, nur um die Fangprämie zu bekommen.

Mit den Tierheimen sehe ich das so wie mit dem Kinderkrankenhaus von Frau Juschtschenko.
Der Wille war vielleicht da, aber geworden ist nichts. Und wo ist das Geld???
Damit auch für die Tierheime die Tausender weiter aus Europa kommen, wird erfunden was das Zeug hält.
Und von den Empörern waren die wenigsten mal in der UA.

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Optimist
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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von Optimist »

Ich hatte das eigentlich so gemeint: Warum springen gerade in Deutschland jetzt so viele erschreckt auf bei diesem Thema über die Ukraine, Skandale gibt es doch nun dort (EU) derzeit genug bei denen man etwas mehr aufgeschreckt sein sollte, als von dem was hier in Ukraine passiert und sie davon Null Ahnung haben?

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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von Jensinski »

Optimist hat geschrieben:Ich hatte das eigentlich so gemeint: Warum springen gerade in Deutschland jetzt so viele erschreckt auf bei diesem Thema über die Ukraine, Skandale gibt es doch nun dort (EU) derzeit genug bei denen man etwas mehr aufgeschreckt sein sollte, als von dem was hier in Ukraine passiert und sie davon Null Ahnung haben?
Es liegt in der Natur des Menschen, sich lieber über andere zu echauffieren als vor der eigenen Türe zu kehren. Vor allem dann, wenn der "Dreckhaufen vor der Tür" schon unglaubliche Ausmaße hat und die Menschen diesem gigantischen Monopoly der Banken/Politik äußerst hilflos gegenüber stehen. Da kommen doch diese Falschmeldungen über die Ukraine gerade recht. Dazu noch eine Portion (angeborener) westlicher Überheblichkeit gegenüber dem Osten und fertig ist die "Russenschelte", da kann einem ja wenig passieren...

Was mich an der ganzen Geschichte so dermaßen erschüttert hat, ist zum einen die Lügenbereitschaft der Eiferer (bewusste Falschmeldungen, gefälschte bzw. alte, fremde Fotos die nichts mit der Ukraine zu tun haben) und vor allem diese massenhafte Leichtgläubigkeit dieser (Pseudo-)Tierliebhaber! Da wird nichts hinterfragt, nichts überprüft, alles geglaubt. Nach dem Motto: „Sind ja Russen, da stimmt das schon.“

Gruß,
Jens

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mbert
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Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von mbert »

Ich folge Deiner Argumentation zwar weitgehend, aber ich möchte doch ein wenig vor diesem bei manchen schon fast reflexartigen Verweis auf die Verhältnisse in Deutschland warnen. Die Verhältnisse in UA werden nicht besser dadurch, dass wir immer nur brav vor der eigenen Tür kehren. Die westliche Arroganz braucht hier m. E. nicht fest vorausgesetzt werden, und das Thema ist hier nun einmal UA und nicht DE, denn sonst bekommt man überhaupt nichts mehr auf die Reihe (wie auch der in manchen Kreisen unvermeidliche Verweis auf den Hunger in Afrika nicht wirklich hilfeeich ist).
Es genügt nicht, nur keine Gedanken zu haben, man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken!

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Optimist
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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von Optimist »

Die Zustände in der Ukraine werden aber auch nicht besser wenn man die Menschen, wie meine Tochter die in Hamburg lebt, aufheizt und von einem Skandal zum anderen jagt, vermutlich gab es eine kurze Skandalpause, die halt mit irgend einem Thema gefüllt werden musste. Das Thema scheint sowieso schon verpufft, jetzt gibts den Bundespräsidentenskandal.
Der nächste Gammelfleisch , Tierfutter oder Doktorskandal (was auch immer, Hauptsache Skandal!) ist bestimmt schon in Arbeit.
Mir tun nur die Menschen leid, die nun meist überhaupt nichts damit zu tun haben, aber erst einmal "fertig" gemacht werden müssen.
Man denke an die "Gemüseaktion" ein halbes Jahr zurück.

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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von mbert »

Absolut, die Berichterstattung und die Bereitschaft, Unwahrheiten zu verbreiten, solange es nur dem jeweiligen politischen Ziel dient, finde ich auch absolut unterirdisch. Das ist der Punkt, wo ich Jens uneingeschränkt beipflichte.
Es genügt nicht, nur keine Gedanken zu haben, man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken!

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Kurt Simmchen - galizier
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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von Kurt Simmchen - galizier »

Ich hatte einen sehr netten Telefonkontakt mit einem der Tierschützer.
Mein Vorschlag ging dahin doch mal zu prüfen, ob man in der Nähe oder direkt bei den in der UA lebenden Forumsaktivisten über die Installation eines Tierheims nachzudenken. Dann hat man einen seriösen Ansprechpartner vor Ort und hat auch den Verbleib der Mittel unter Kontrolle.
Darauf habe ich bis heute keine Nachfrage über die Möglichkeiten der Umsetzung.

Das ist in vielen Fällen meine Beobachtung bei den Protestierern. Gegen etwas sein ist leicht, aber konstruktiv etwas aufbauen um zu verändern, das ist eine ganz andere Sache.

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dirkk
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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von dirkk »

Mir fallen zwei Sachen auf, wenn ich eure Beiträge lese, wobei ich das eine nicht wirklich beurteilen kann.

Das eine ist, dass ihr immer schreibt, alles sei übertrieben, Falschmeldungen etc. Nun, ich selber war nicht vor Ort und weiss oft auch nicht mehr, was ich glauben soll und was nicht, wobei sich das in erster Linie auf den Verbleib der inzwischen zahlreich gesammelten Spendengelder bezieht. Dass es aber alles masslose Übertreibungen oder gar Falschmeldungen sind, bezweifel ich. Ein Gespräch, was ich selber mit jemandem, der vor kurzem in Kiew war, geführt habe, deckt sich mit den Schilderungen von Augenzeugen, die ich gelesen habe. Ebenso wurde von keiner offiziellen Seite dementiert, dass es diese Grausamkeiten gegen Tiere gibt. Die anfänglichen Hasstiraden sind mittlerweile aus den Gruppen verschwunden, ich glaube, es geht keiner mehr davon aus, dass die Ukrainer per se "böse" Menschen sind.

Und ich wunder mich, dass ihr nicht müde werdet, auf Übertreibung und Falschmeldung hinzuweisen, aber keiner mal sagt, dass diese Methoden
Es gibt bei uns sehr viel freilaufende Hunde. Wenn es Nachbarn zu viel wird, greifen sie zu Gift oder zum "Henrystutzen" und entledigen sich somit des ungebetenen Gastes. Aber dies tun die Menschen hier schon seit Jahrhunderten, ohne EM und EU.
ja wohl heute nicht mehr zeitgemäß sind, um eine Überpopulation an Strassentieren in den Griff zu kriegen. Und wohl auch nicht besonders wirkungsvoll.

Bei dem anderen Punkt habe ich das Gefühl, dass ihr euch da etwas verrennt. Stellvertretend für das, was ich unterschwellig aus allen euren Beiträgen lese, nehme ich ein Zitat von Jens:
Dazu noch eine Portion (angeborener) westlicher Überheblichkeit gegenüber dem Osten und fertig ist die "Russenschelte", da kann einem ja wenig passieren...
Hier täuscht ihr euch. Die weitaus meisten der Tierschützer" (kann mich nicht entscheiden, ob ich es in Anführungszeichen setzen soll oder nicht....) interessieren sich in keiner Weise für "eventuelle" Zusammenhänge zwischen politischen/sozialen Verhältnissen und der Situation der Tiere. Nachrichten über gequälte Tiere emotionalisieren sehr stark, da macht es absolut keinen Unterschied, ob sie aus Spanien, Deutschland, Rumänien, der Ukraine oder sonstwoher kommen. Die Ukraine ist deshalb so stark ins Blickfeld geraten, weil man bisher absolut nichts darüber wusste und jetzt im Zusammenhang mit der EM darüber erfährt. Würde die EM in Spanien ausgetragen und bekannt geworden, dass dadurch vermehrt Jagd auf Strassentiere gemacht wird, noch mehr Tiere noch grausamer umgebracht werden,a ls es dort sowieso schon der Fall ist, hätte sich der Protest in gleichem Maße dagegen gerichtet. Mit "Russenschelte" hat das ganz gewiss nichts zu tun.

Unabhängig davon stimme ich mbert zu, dass eine Argumentation nach dem Motto: bevor du einen Misstand in x anprangerst, guck doch mal bei y, da ist das und das und das... gar nichts bringt. Das ist eigentlich DAS Killerargument schlechthin und führt dazu, dass man sich nur im Kreis dreht. Auswüchse dieser Art von Argumentation kann man leider sogar in den Gruppen der Tierschützer beobachten, wo extreme Vertreter den anderen vorwerfen, sie dürfen eigentlich gar nichts kritisieren, weil sie keine Veganer sind und erstmal darauf gucken sollen, dass sie selber so böse sind und Fleisch essen. Elend kann nicht zueinander in Konkurrenz treten und wenn ich mich gegen Hundetötungen in der Ukraine ausspreche, heisst das noch lange nicht, dass ich Misstände irgendwo anders auf der Welt, z.B. auch in Deutschland, damit rechtfertige.

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Optimist
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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von Optimist »

Und ich wunder mich, dass ihr nicht müde werdet, auf Übertreibung und Falschmeldung hinzuweisen, aber keiner mal sagt, dass diese Methoden
Es gibt bei uns sehr viel freilaufende Hunde. Wenn es Nachbarn zu viel wird, greifen sie zu Gift oder zum "Henrystutzen" und entledigen sich somit des ungebetenen Gastes. Aber dies tun die Menschen hier schon seit Jahrhunderten, ohne EM und EU.
ja wohl heute nicht mehr zeitgemäß sind, um eine Überpopulation an Strassentieren in den Griff zu kriegen. Und wohl auch nicht besonders wirkungsvoll.

Welche Methode wäre denn in diesem grossen Land, besonders dem ländlichen Raum, zeitgemäß und wirkungsvoll?

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dirkk
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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von dirkk »

Kastration? Sensibilisierung dahingehend, dass keine Tiere erst angeschafft und dann ausgesetzt werden? Verringerung des Nahrungsangebotes durch eine verbesserte Abfallwirtschaft? Verantwortung des Staates für Bau und Unterhalt von Tierheimen?

Das fällt mir jetzt ad-hoc ein.

Ich bin kein Experte, aber es gibt Studien über die langfristige Wirksamkeit von "neuter & release"-Projekten. Demnach sind diese Aktionen effizienter als die Tötung der Tiere.

Im Übrigen würden die Tierheime z.B. hier in Deutschland auch nicht aus allen Nähten platzen, wenn sich die Menschen an einige Punkte davon halten würden :-|| Die Probleme sind immer von den Menschen verursacht. Ich bin froh, dass sie hier wenigstens nicht getötet werden wie in den meisten anderen Ländern, obwohl man sich vielleicht manchmal fragen muss, ob es nicht "tierwürdiger" wäre, einzuschläfern als lebenslang hinter Gitter sitzen zu lassen. Aber das ist ein anderes Thema.

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mbert
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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von mbert »

Optimist hat geschrieben:
ja wohl heute nicht mehr zeitgemäß sind, um eine Überpopulation an Strassentieren in den Griff zu kriegen. Und wohl auch nicht besonders wirkungsvoll.
Welche Methode wäre denn in diesem grossen Land, besonders dem ländlichen Raum, zeitgemäß und wirkungsvoll?
Optimist, ich verstehe sehr gut, warum Du das fragst. Diese Frage lag mir auch sofort auf der Zunge, als ich Dirk's Frage las.
Nur muss man fairerweise sagen, dass er eigentlich keine Chance hat zu verstehen, welche Erfahrung bzw. Perspektive hinter Deiner Frage steht.
Ich glaube, uns allen, die sich ständig oder häufiger in der Ukraine aufhalten, gab es irgendwann mal diesen Moment, wo man sich in einer in vielem doch sehr anderen Welt wieder fand.

Eine Antwort könnte also sein: fahr mal hin, und verbringe 1..2 Wochen bei einer durchschnittlichen Familie auf dem Land. OK, wohl nicht ganz realistisch, also versuche ich einfach mal, meine subjektive Sicht darauf darzulegen. Gerade auf dem Lande haben die Menschen sehr wenig Geld, da eher wenige eine feste Arbeit haben, viele sich ihr Geld dadurch verdienen, dass sie selbst angebautes auf dem Markt verkaufen. Die Kommunen sind üblicherweise pleite, so dass man vieles selber organisieren muss. Tierärzte für Kastration zu bezahlen, ist ganz einfach keine Option.
Es genügt nicht, nur keine Gedanken zu haben, man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken!

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Optimist
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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von Optimist »

[quote="dirkk"]Kastration? Sensibilisierung dahingehend, dass keine Tiere erst angeschafft und dann ausgesetzt werden? Verringerung des Nahrungsangebotes durch eine verbesserte Abfallwirtschaft? Verantwortung des Staates für Bau und Unterhalt von Tierheimen?

Also ich spreche jetzt mal hier vom ländlichen Raum, einfangen und kastrieren, wieviel Menschen müsste man dafür mobilisieren und wer sollte das bezahlen und prüfen?
Die Nahrung verringern würde heissen ich und meine Nachbarn müssten Gänse und Hühner abschaffen oder das Gelände sichern wie Fort Knox.
Verantwortung des Staates, da werden die Ukrainer sich bestimmt freuen, wenn die lieben Vierbeiner vor den dringenden Problemen der Zweibeiner rangieren. Also hier auf dem Land wird keiner nach dem Staat rufen um freilaufenden Hunden ein begnadetes zu Hause zu geben. Entweder, das kommt selbstverständlich auch vor, nimmt man ihn auf oder versucht ihn los zu werden.
Mein Hund ist auch ein Strassenhund.

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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von Jensinski »

@Dirkk: Es wurden bei der "Argumentation" Bilder aus China, Korea, Rumänien, Spanien und sonst woher verwendet. Die waren teilweise älter als 5 Jahre. Dann war der sehr suspekte "superaktuelle" Bericht einer eben aus der Ukraine kommenden Freundin auf Nur eingeloggte Mitglieder sehen alle Links ... - der Bericht hatte eine Menge Wirbel verursacht, ist aber nun nicht mehr Online(??!!) - übrigens, ein sehr seltsames Bild hat die gute Karin im Header. Stopp dem Tierleid - und das Bild eines hungernden Kindes daneben.... *räusper*

Und nun frage ich Dich: Galizier, Optimist, mbert, ich und andere im Forum sind vor Ort oder kennen die Ukraine ein wenig besser als deutsche Brisant-und RTL-Gucker. Zumindest ich habe nichts von Verbrennungsöfen oder sonstigen Aktionen gesehen. Also informiere ich mich auch übers Web und stoße auf so etwas. Was denkst Du, was für eine Meinung soll ich mir bilden? Ganz zu schweigen von den öffentlichen Kommentaren zum hiesigen Hauptartikel!

Und noch etwas: Ich habe es schon erwähnt. Ich habe selbst eine Schäferhündin und ich liebe sie sehr. Ich wäre zu wer weiß was fähig, wenn ihr jemand etwas antun würde. Aber ich gebe auf sie acht, habe sie ordentlich erzogen und lasse sie nie ohne Aufsicht aus dem Grundstück. Aktuell ist sie wieder läufig. Das lockt Hunde von überall her und die belagern uns nicht nur vor der Tür, sondern springen auch über den Zaun! Ich sag Dir ganz ehrlich, wenn das nicht besser wird, kaufe ich mir auch noch nen Henrystutzen! Die eine Nachbarin haben wir schon mehrmals gebeten, besser auf ihren kleinen Pisser aufzupassen. Macht sie nicht - und was nun? Soll ich ihn kastrieren?

Und so geht es nicht nur mir! Also, was machen? Wie soll man sich wehren? Den Zaun höher bauen kann es wohl nicht sein!

Und trotz alledem, es gibt auch hier viele Hundefreunde. Seit Sommer ist jeden Sonntag im Park Erziehungstraining für verantwortungsvolle Hundehalter. Teilnahme kostet 20 Hriwna, also rund 2 Euro. Und es werden immer mehr, die daran teilnehmen. Ich finde das Klasse.

Soviel noch einmal zu dem Thema. Ein besseres Verständnis für Tiere und ein besserer Umgang mit ihnen ist ein langwieriger Entwicklungsprozess, der über Generationen geht. Die Zeit haben sich die Deutschen genommen. Es hat viele Jahre gedauert, bis die Infrastruktur da war (Tierheime, usw.) und ein geändertes Verständnis in der Bevölkerung. Und ja, zumindest beim Hundeproblem ist Deutschland um Meilen weiter als die Ukraine. Macht aufmerksam - nichts dagegen. Aber fair! Und gebt auch der Ukraine Zeit zum umdenken und ändern!

LG,
Jens

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dirkk
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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von dirkk »

Jensinski hat geschrieben:
Und noch etwas: Ich habe es schon erwähnt. Ich habe selbst eine Schäferhündin und ich liebe sie sehr. Ich wäre zu wer weiß was fähig, wenn ihr jemand etwas antun würde. Aber ich gebe auf sie acht, habe sie ordentlich erzogen und lasse sie nie ohne Aufsicht aus dem Grundstück. Aktuell ist sie wieder läufig. Das lockt Hunde von überall her und die belagern uns nicht nur vor der Tür, sondern springen auch über den Zaun! Ich sag Dir ganz ehrlich, wenn das nicht besser wird, kaufe ich mir auch noch nen Henrystutzen! Die eine Nachbarin haben wir schon mehrmals gebeten, besser auf ihren kleinen Pisser aufzupassen. Macht sie nicht - und was nun? Soll ich ihn kastrieren?

Und so geht es nicht nur mir! Also, was machen? Wie soll man sich wehren? Den Zaun höher bauen kann es wohl nicht sein!


Ich finde, eine einfache Lösung für dieses Problem liegt auf der Hand ;): Hündin kastrieren lassen :-) Zumal die Gefahr von Gesäugetumoren bei einer unkastrierten Hündin sehr gross ist. Meine Hündin leidet darunter, sie kommt aus Spanien und wurde erst im Alter von ca. 5 Jahren kastriert. Das ist eine Zeitbombe und die Sorge begleitet uns. das ist nicht schön.

Bezüglich der falschen Bilder und unkorrekten Berichterstattung gebe ich dir Recht, das hat zu viel Kritik geführt und wurde schon vor einiger Zeit geändert. jetzt wird sehr darauf geachtet, dass keine Bilder verwendet werden, die nicht nachweisbar auch aus der Ukraine sind.

Hier ist ein neuer Bericht... Meint ihr allen Ernstes, da kommt eine Ukrainerin nach Deutschland und berichtet so etwas, um damit Geld zu verdienen???

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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von Jensinski »

Ich finde, eine einfache Lösung für dieses Problem liegt auf der Hand ;): Hündin kastrieren lassen :-) Zumal die Gefahr von Gesäugetumoren bei einer unkastrierten Hündin sehr gross ist. Meine Hündin leidet darunter, sie kommt aus Spanien und wurde erst im Alter von ca. 5 Jahren kastriert. Das ist eine Zeitbombe und die Sorge begleitet uns. das ist nicht schön.
Das kannst Du nicht im ernst meinen! DAS nennst Du Tierschutz? Weil WIR von fremden Hunden belästigt werden, sollen WIR unsre Hündin einem enormen gesundheitlichen Risiko aussetzen? Weißt Du, ich habe mich natürlich informiert und entschieden, dass ich diese TIERQUÄLEREI meiner Hündin nicht antue!

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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von Jensinski »

dirkk hat geschrieben:Hier ist ein neuer Bericht... Meint ihr allen Ernstes, da kommt eine Ukrainerin nach Deutschland und berichtet so etwas, um damit Geld zu verdienen???

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Kann ich mir zumindest vorstellen.

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Optimist
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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von Optimist »

Kann mir dies auch vorstellen. Früher hatte ich keine Ahnung mit was ein Teil der Ukrainer sein Geld verdient... jetzt habe ich einiges gelernt und bin nicht mehr der "naive Deutsche".
Denn dass Deutsche naiv und gutgläubig sind, ist hier die Meinung der meisten Ukrainer.

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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von Kurt Simmchen - galizier »

Die Story stinkt ja zum Himmel. Optimist, da will jemand die Deutschen aber ganz gewaltig für Dumm verkaufen.
Habe mich sofort dort unter Kontakte gemeldet.
Hier mein Beitrag an diese Seite:

Unsere Diskussion zu diesem Thema findet Ihr im Forum der Ukraine-Nachrichten.
Ich würde gern die Originale der Fotos sehen, mit einer genauen Orts- und Zeitbezeichnung.
Zum weiteren würde ich sehr dafür sein, dass das Tierheim Gostomel ausführlich im Bildern vorgestellt wird und dazu auch mal eine detaillierte Kostenabrechnung für ein Quartal.

Für einen in der Ukraine lebenden und arbeitenden Deutschen klingt die ganze Story absurd.
Ich komme viel in der Ukraine herum. Aber ich bin nie Augenzeuge solcher Dinge geworden.

Ich kenne aber genügend Beispiele, wo sich einige Spekulanten auf den Mitleidszug der satten Deutschen geschwungen haben und mit Greuelstorys die Spendenwut anstacheln und selbst davon leben. In der UA gibt es keinen Spenden-TÜV wie in Deutschland.

Also mal Butter bei die Fische und nicht nur erzählt.

Viele Grüße

Galizier


Mal sehen, was darauf geantwortet wird. Halte Euch auf dem Laufenden.

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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von Jensinski »

Vielleicht ein wenig Offtopic, aber interessant. Ich erinnere mich, dass in den 90ern ein Journalist durch die Talkshows tingelte, der angeblich die Zeitschrift "Kot und Köter" heraus bringen will, die Gazette für den Hundefeind. Er war bei allen relevanten Shows, sogar im Frühstücksfernsehen und verdiente damit gutes Geld. Was sich letztendlich (nach 6 Jahren!) als satirischer Gag entpuppte. Ich habe bei der Nur eingeloggte Mitglieder sehen alle Links ... noch einen Artikel gefunden. Das ist schon einige Jahre her, zeigt aber auch heute aktueller denn je, wie das in der Medienlandschaft so läuft. Und damals hatte Hinz und Kunz noch keinen Blog und keine Facebook-Gruppe!

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Optimist
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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von Optimist »

Eigentlich traurig, dass viele nur noch eine Meinung aus TV oder Computer haben. Die Informationen sind genial, die man dadurch beziehen kann. Aber Reklame , Propaganda und Datenmissbrauch werden von den Nutzern als ganz normal betrachtet. Situationen, Einzelschicksale werden entfremdet, die real exsistierende Welt, bei der es sich derzeit nur um Geld dreht, tritt immer mehr in den Hintergrund.
Das ist halt das Geschäft der Zukunft, Geld verdienen ohne mit den Händen zu arbeiten, aber man hat ja etwas für die Umwelt und den Tierschutz getan.

Ich freu mich schon auf unsere Enten, Gänse und Hühner die 100 mal mehr Platz für sich haben, als je eine EU-Verordnung vorschreiben könnte. Und wenn sich Fuchs oder Raubvogel davon eins oder zwei nehmen bin ich auch nicht traurig. Nur wenn eine Hundemeute 19 Gänse wahllos totbeisst, wie im letzten Jahr, muss ich mir etwas einfallen lassen. Aber die Freiheit unserer Haustiere werde ich nicht einschränken.

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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von dirkk »

Jensinski hat geschrieben:
Das kannst Du nicht im ernst meinen! DAS nennst Du Tierschutz? Weil WIR von fremden Hunden belästigt werden, sollen WIR unsre Hündin einem enormen gesundheitlichen Risiko aussetzen? Weißt Du, ich habe mich natürlich informiert und entschieden, dass ich diese TIERQUÄLEREI meiner Hündin nicht antue!
Nie habe ich etwas ernster gemeint. Jawohl, DAS nenne ich Tierschutz! Ganz unabhängig davon, wieviele böse, fremde Hunde vor EUREM Zaun lauern. Deine Hündin soll (hoffentlich) nie Junge haben, ich gehe davon aus, dass du keine Zucht beabsichtigst. Was, wenn du mal nicht höllisch genug aufpasst? Dazu braucht es keine wilden Hundemeuten, das passiert auch hier, bei einem ganz normalen Spaziergang durch den Park. Eine läufige Hündin und ein Moment der Unaufmerksamkeit... Und dann? Was passiert mit den süssen Welpen, die daraus entstehen???? Hier in D landen sie im Tierheim, vor allem, wenn es keine kleine, handliche Rasse ist. In anderen Ländern landen sie auf der Strasse. Den Rest der Geschichte kennen wir schon.

Nicht nur in der Ukraine, Nur eingeloggte Mitglieder sehen alle Links ... und in vielen anderen Teilen der Welt auch.

Ich kann das nicht mehr sehen und ich kann auch nicht mehr lesen, wie ihr euch um Rationalisierung und Abschwächung bemüht. Ich kenne die Ukraine nicht, aber ich kenne Südeuropa. Ich weiss, was dort Menschen "wert" sind, die auf der anderen Seite der Gesellschaft leben, die es nicht geschafft haben, die nicht "passen". Und alles, was ich bisher hier und woanders gelesen und gehört habe, bringt mich nicht zu dem Schluss, dass es in der Ukraine anders ist.

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Jensinski
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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von Jensinski »

Optimist hat geschrieben:Eigentlich traurig, dass viele nur noch eine Meinung aus TV oder Computer haben. Die Informationen sind genial, die man dadurch beziehen kann. Aber Reklame , Propaganda und Datenmissbrauch werden von den Nutzern als ganz normal betrachtet. Situationen, Einzelschicksale werden entfremdet, die real exsistierende Welt, bei der es sich derzeit nur um Geld dreht, tritt immer mehr in den Hintergrund.
Das ist halt das Geschäft der Zukunft, Geld verdienen ohne mit den Händen zu arbeiten, aber man hat ja etwas für die Umwelt und den Tierschutz getan.
Lieber Optimist, leider kann man hier nur einmal Danke sagen, deshalb noch ein paar Worte dazu. Du sprichst mir aus der Seele. Dass man sich über alle Medien heute schnell und umfassend informieren kann, ist schon eine feine Sache. Dazu gehört aber auch eine Portion Hirn, die Infos zu hinterfragen und nicht leichtgläubig alles zu schlucken, was man hört, sieht oder liest.
Ich freu mich schon auf unsere Enten, Gänse und Hühner die 100 mal mehr Platz für sich haben, als je eine EU-Verordnung vorschreiben könnte. Und wenn sich Fuchs oder Raubvogel davon eins oder zwei nehmen bin ich auch nicht traurig. Nur wenn eine Hundemeute 19 Gänse wahllos totbeisst, wie im letzten Jahr, muss ich mir etwas einfallen lassen. Aber die Freiheit unserer Haustiere werde ich nicht einschränken.
Ebenso richtig und ich stimme auch hier voll zu! Unsre Ziege war mal krank. Meine Frau hat die richtige Medizin besorgt und fast die ganze Nacht bei ihr verbracht, 2 Tage nicht geschlafen und sie liebevoll gepflegt. Wie wäre die Ziege wohl in einer industrialisierten Anlage (egal wo!) behandelt worden?

Durch andere Tiere hatten wir zum Glück noch keine Verluste. Aber ich fühle mich für jedes einzelne Tier bei uns verantwortlich und werde auch alles tun, damit diese die bestmöglichen Voraussetzungen haben und natürlich aufwachsen.

Schönen Abend noch,
Jens

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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von Sonnenblume »

dirkk hat geschrieben: Ich kann das nicht mehr sehen und ich kann auch nicht mehr lesen, wie ihr euch um Rationalisierung und Abschwächung bemüht.
Wer von uns zwingt dich dazu?
dirkk hat geschrieben:Ich kenne die Ukraine nicht, aber ich kenne Südeuropa. Ich weiss, was dort Menschen "wert" sind, die auf der anderen Seite der Gesellschaft leben, die es nicht geschafft haben, die nicht "passen". Und alles, was ich bisher hier und woanders gelesen und gehört habe, bringt mich nicht zu dem Schluss, dass es in der Ukraine anders ist.
Auch wenn das so ist, was ändert das an unseren Ausführungen? Hier ging es um konkrete bewußte Lügen in Internet und Presse und nur dagegen haben wir uns verwahrt. Dass es in der Ukraine auch menschenunwürdige Zustände gibt, würde sicher keiner von uns bestreiten.

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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von mbert »

Ich kann mich nur wiederholen. Es ist schlicht unrealistisch, von hier aus Forderungen zu stellen, ohne die Verhältnisse dort zu kennen. Hier in D macht man sich schlicht keine Vorstellungen, wie dort gelebt wird (anders eben).

Das ändert nichts daran, dass man vielleicht etwas dazu beitragen möchte, dass sich die Situation dort verbessert, aber eine grobe Idee, wo man anfängt und was man sich realistisch an Zielen setzt, wird von hier aus auf Basis von Erzähltem und Presseberichten nicht realistisch ausfallen.
Es genügt nicht, nur keine Gedanken zu haben, man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken!

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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von Handrij »

Apropos Henrystutzen:
Es wurde wohl schon einmal erwähnt, aber bei meinem letzten Aufenthalt in Tirol fielen mir im Dorfe Schilder auf, die davor warnten Hunde frei rumlaufen zu lassen. Der "Jagdpächter" warnte davor, dass er jeden frei laufenden Hund erschießen würde. Ukrainische Verhältnisse?

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stefko
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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von stefko »

Handrij hat geschrieben:Apropos Henrystutzen:
Es wurde wohl schon einmal erwähnt, aber bei meinem letzten Aufenthalt in Tirol fielen mir im Dorfe Schilder auf, die davor warnten Hunde frei rumlaufen zu lassen. Der "Jagdpächter" warnte davor, dass er jeden frei laufenden Hund erschießen würde. Ukrainische Verhältnisse?
Ach, die Schilder gibt es nur wegen den Touristen.

Normalerweise wird nicht gewarnt. :-)

Die Gesetzeslage ist da eigentlich ziemlich eindeutig: z.B. §64(2) Niederösterreichisches Jagdgesetz
§64(2) Niederösterreichisches Jagdgesetz hat geschrieben: Die zur Ausübung des Jagdschutzes berufenen Organe sind demnach insbesondere berechtigt und im Falle der Z. 1 sowie der ersten beiden Worte der Z. 2 auch verpflichtet, in ihrem dienstlichen Wirkungskreis
1. [...]
2. wildernde Hunde, sowie Hunde,die sich erkennbar der Einwirkung ihres Halters entzogen haben und außerhalb ihrer Rufweite im Jagdgebiet abseits öffentlicher Anlagen umherstreunen und Katzen, welche in einer Entfernung von mehr als 300 m von Wohn- und Wirtschaftsgebäuden umherstreifen, zu töten. [...]
Btw. wie ist das eigentlich in Deutschland?

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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von telzer »

Genauso, es gilt eine Generelle Leinenpflicht. Zudem werden Tiere, die sich mehr als 200 Meter außerhalb der Ortsgrenzen befinden als wild lebend betrachtet..... Das ist zumindest bei uns im Land Brandenburg so, wie das in anderen Bundesländern aussieht weiß ich nicht, aber ich denke ähnlich. Auch wird bei uns im Amtsblatt, ohne dass ich jetzt die Paragraphen kenne, in unregelmäßigen Abständen darauf hingewiesen.
Wenn erst alle glauben, dass Vereinbarungen und Absprachen nur dazu da sind um später bei der ersten Gelegenheit wieder gebrochen zu werden, wäre das gleichbedeutend mit dem Anfang vom Ende. (unbekannter Autor)
Jetzt ist diese Zeit ! слава Україні

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Optimist
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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von Optimist »

Nun muss der Jäger nur noch beim ersten Schuss genau treffen, sonst wird er wegen Tierquälerei vor Gericht gestellt!?

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Kurt Simmchen - galizier
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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von Kurt Simmchen - galizier »

Hier will niemand etwas abschwächen oder entschuldigend wirken.
Dirkk, nimm das Angebot an und schaue Dir das Leben hier mal an. Nicht in Kiew und nicht in dem großen Städten.

Schau in die Nachrichten. Die Ukraine hat bei 30° Minus und weniger für die Obdachlosen nur Armeezelte und Kanonenöfchen übrig und schafft es nicht mal für die Menschen vielleicht eine Turnhalle zu öffen und zu beheizen.
Wie viel Mitgefühl erwartest Du dann für Hunde und Katzen?

Eure Vertreter finden nur den Fleiger nach Kiew, aber das Land ist groß und Kiew ist nicht die Ukraine.
Leben tickt in der Weite des Landes ganz anders.

Mir tut jeder Hund, der überfahren wurde leid, aber der Einzelne kann das nicht stemmen.

Sucht Euch für die Projekte andere Partnersrukturen in der Ukraine. Wir sind einige, die hier im Lande leben und die sicher Partner sein können und wollen.

Ach, übrigens habe ich auf meine Anfrage bei den Tierschützern noch keine Antwort.

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Kurt Simmchen - galizier
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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von Kurt Simmchen - galizier »

Hallo Ihr alle,

bin wieder zurück in der kalten Heimat.

Die "TIERFREUNDE" haben mir auf meine Anfragen nicht geantwortet. Also hake ich die Berichte der Dame mit den Todeskämpfen der Hunde entlang der ukrainischen Straßen auf Betteltour ab.
Auch die Angebote zu einer Zusammenarbeit mit den verantwortungsbewussten deutschen Forumsmitgliedern, die in UA wohnen, blieben unbeantwortet.
In der Woche jetzt in Dresden habe ich viele Zeitungen gelesen und außer der nackten Information keine Empörung über die über 200 Kältetoten in Osteuropa gefunden.

Niemand schreit nach Hilfe für die Menschen die in Not sind und in dürren Militärzelten trotz Kanonenofen in der Mitte frieren.

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Jensinski
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Re: Was tun, wenn der Internetmob vor der Tür steht? - UN

Beitrag von Jensinski »

Hallo Galizier, wie schaut es aus? Nichts gehört? Kann ja sein, dass sie ein neues Betätigungsfeld haben, nach dem Motto "Die Karawane zieht weiter", siehe Nur eingeloggte Mitglieder sehen alle Links ....

[Schwarzer Humor an] Da hat die Ukraine einen Exportschlager "vor der Haustür" und keiner weiß es! [/Schwarzer Humor aus] ;)

LG,
Jens

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