Allgemeines DiskussionsforumAlexander Motyl: Kriminelle gegen Demokraten

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mbert
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Alexander Motyl: Kriminelle gegen Demokraten

Beitrag von mbert »

Der ukrainischstämmige Kolumnist Nur eingeloggte Mitglieder sehen alle Links ... schreibt in seinem Blog Nur eingeloggte Mitglieder sehen alle Links ... regelmäßig sehr pointiert über die politische Situation in der Ukraine. Sein dieswöchiger Beitrag ist eine Antwort auf das, was hier auch viele im Forum schon ausgedrückt haben, nämlich, dass die Opposition auch nicht besser sei als die Regierung und es somit eigentlich egal sei, ob und wen man wählen gehe. Ich will mal ein paar Passagen ins Deutsche übersetzen:
In der Ukraine hört man, dass es "keinen Unterschied" gebe zwischen den Regionalen und der Opposition. Die Folge ist offensichtlich: es ist egal, wen man bei den Parlamentswahlen am 28. Oktober wählt, und es ist sogar egal, ob man überhaupt wählt. Denn, letztendlich, egal wer gewinnt, ob die Regionalen oder die Opposition, es gibt "keinen Unterschied".

Das ist Unsinn.

Lassen Sie uns einen Blick auf einige Dimensionen werfen, an denen man Unterschiede messen kann.
  • Moralische Qualitäten: Es gibt, wie jeder weiß, viel zu viele Gauner und Korrupte unter den Demokraten, doch der entscheidende Unterschied zwischen ihnen und den Regionalen ist der, dass die ersteren Verbrecher tolerieren, während die letzeren Verbrecher sind. [...] Oder - anders ausgedrückt: wem würden Sie lieber in einer dunklen Gasse begegnen - einem typischen Demokraten oder einem typischen Regionalen? Arsenij Jatsenjuk oder Viktor Janukovytsch Junior?
  • Demokratische Neigungen: [...]
  • Kompetenz und und Einsatz für Reformen: Jepp, die orangenen Demokraten stellten sich als erbärmliche Manager und schreckliche Statthalter heraus, so sehr, dass sie Janukovytsch bei den Präsidentenwahlen 2010 wie eine attraktive Alternative aussehen ließen. Aber was er und seine Regionalen Kumpel in den letzten zwei Jahren fertiggebracht haben, ist sogar noch erstaunlicher: ihr Grad an Inkompetenz und ihre vollkommene Gleichgültigkeit gegenüber allem, was an systematische Reform auch nur erinnerte, waren so schreiend offensichtlich, dass sie es fertiggebracht haben, Ex-Präsidenten Viktor Juschchenko wie ein Parademodell von Kompetenz wirken zu lassen. Das ist kaum ein Wunder. Während Kleinkriminelle ganz gut darin sein mögen, die Ordner in einem kleinen Bereich aufrecht zu erhalten, wo Arschtreten üblicherweise ausreicht, um Dinge erledigt zu bekommen, können sie schon per Definition nicht etwas anführen, was an einen modernen Staat und eine moderne Wirtschaft auch nur erinnert. Schlaue Jungs von der Straße, wie sie Janukovytsch in seiner Zeit mit den Banden im Donbass um sich gesammelt hatte, reichen für eine Regierung einfach nicht aus.
  • Staatskunst: [...]
  • Persönlicher Reichtum: Ja, die Demokraten haben tonnenweise Geld, viel davon auf unehrliche oder zumindest halbehrliche Art angesammelt. Aber, nein, ihr Niveau an Reichtum kommt dem der Regionalen nicht einmal nahe. Und, ganz ehrlich, glauben Sie, dass auch nur irgendein demokratischer Präsident auf die Idee käme, sich eine Spanische Galeone als Spielplatz bauen zu lassen? Ach, und übrigens, als ich das letzte Mal nachsah, war Mega-Milliardär Rinat Akhmetov noch ein Regionaler.
[...]

Und, wenn das alles Sie nicht überzeugt, bedenken sie dies: Kann die Ukraine mehrere Jahre Regionaler Räuberei überleben? Ginge es der Ukraine nicht ein winziges Pünktchen besser, wenn die Regionalen bei der anstehenden Wahl eines auf die Nase bekämen mit der Ansage, sich zurückzuziehen?

Die traurige Wahrheit ist, dass, wenn die Ukrainer weiterhin darauf bestehen, nur Engeln ihre Stimme geben zu wollen, werden sie letztendlich dafür sorgen, dass sie durch Teufel beherrscht werden.
Der vollständige Artikel ist (in englischer Sprache) hier zu lesen: Nur eingeloggte Mitglieder sehen alle Links ...
Es genügt nicht, nur keine Gedanken zu haben, man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken!

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Handrij
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Re: Alexander Motyl: Kriminelle gegen Demokraten

Beitrag von Handrij »

nur ein paar Kommentare zu dem Beitrag:

An wen ist er gerichtet? Offensichtlich an eine westliche Öffentlichkeit und offensichtlich diejenigen, die schon Fans und überzeugt sind und nicht an diejenigen, die er zu überzeugen vorgibt, an die Ukrainer, die nicht wählen gehen oder die "Falschen" wählen. Rein über die Sprache ist damit die Zielgruppe bereits festgelegt. Was würde ihn daran hindern diesen Beitrag auf Ukrainisch in einer der ukrainischen Zeitungen und damit an den vorgeblichen Adressaten zu bringen?

Der ganze Artikel suggeriert, dass es bei den Parlamentswahlen um eine generelle Richtungsentscheidung ginge, unterschlägt dabei aber, dass durch die erwähnten Verfassungsänderungen das Parlament per se schon keinen Einfluss hat. Allenfalls eine Zwei-Drittel-Mehrheit für "die Opposition" würde ihr Handlungsspielräume eröffnen. Davon ist man aber etwas mehr als einen Monat vor den Wahlen weit entfernt und das liegt weniger an den Manipulationen der Regionalen, was Motyl nur andeutet.
Was nervt ist die generelle pauschale Verurteilung der Regionalen als Diebe/Kriminelle usw. Damit ist jeglichem Dialog die Basis bereits genommen. Das ist die Sprache, die auch Jazenjuk & Co. pflegen und die in den Ohren der Durchschnittsukrainer wohl mehr als hohl klingt.
Wenn er die Regionalen als Diebe bezeichnet, muss er auch ehemalige "Orangen" damit meinen, wie beispielsweise Poroschenko, Baloga und die ganzen Tuschki. Wieso Leute, wie Poroschenko, die Seiten gewechselt haben, jemand der sowohl kompetent ist und auch eine gewisse Reputation besitzt, sollte man sich als Unterstützer der "Orangen" mal fragen. Allein Erpressung bzw. die glaubhafte Drohung ihm sein Geschäft zu nehmen, wie es kolportiert wurde, wird es wohl nicht gewesen sein.
Well, partly that’s just the line that pro-Regionnaire publicists and politicians (like the former Orange president, Yushchenko) are pushing on all the media outlets the Regionnaires control, and if you push something long and loud enough, some people will begin believing it.
Dass man die These der Diebe und Kriminellen lang genug wiederholt, macht diese noch lange nicht wahr.

Wo waren die "Urwahlen" der "Demokraten"? Wo hatten die einfachen Parteimitglieder eine Chance Einfluss auf die Wahllisten zu nehmen oder über das Programm zu diskutieren, die Führung der Parteien Batkiwschtschyna oder Front Smin abzuwählen für die Niederlagen der letzten Jahre? Wo sind die demokratischen Prinzipien innerhalb der "demokratischen Opposition"? Wo ist die innerparteiliche Konkurrenz um Prinzipien und Personen?
Wenn man die "guten Jungs" wirklich voranbringen wollte, sollte man mal anfangen, nach den Gründen ihrer Schwäche zu suchen, diese zu analysieren, endlich mal wirkliche Strategien zu entwickeln und nicht nur Gegnerbashing betreiben. "Wählt uns, weil die anderen noch mieser sind". Davon gab es die letzten Jahre bereits genug.
Wo sind die angeblich bereits vorbereiteten Gesetze der Opposition einsehbar? Man verspricht diese sofort nach den Wahlen in der Rada einzureichen. Wo ist das Steuergesetzbuch mit den sieben Basissteuern? Wo ist das Gesetz zur Schließung der Offshorezonen? Wo ist das Gesetz zum kompletten Austausch des Richterkorps? Wo ist die fundamentale Kritik an Steuergesetzbuch, Zollgesetzbuch, Strafprozessordnung usw. Wo sind Alternativen zu den Entwürfen der Regionalen für Arbeitsgesetzbuch, Wohnungsgesetzbuch oder Rentengesetz?
Wann passiert bei den "Demokraten" endlich mehr, als sich das Label "Demokrat" anzuheften?
Tut mir leid, aber bei der ukrainischen Version der "Gauner und Diebe" ist mehr Substanz.

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eurojoseph
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Re: Alexander Motyl: Kriminelle gegen Demokraten

Beitrag von eurojoseph »

Handrij hat geschrieben:nur ein paar Kommentare zu dem Beitrag:

An wen ist er gerichtet? Offensichtlich an eine westliche Öffentlichkeit und offensichtlich diejenigen, die schon Fans und überzeugt sind und nicht an diejenigen, die er zu überzeugen vorgibt, an die Ukrainer, die nicht wählen gehen oder die "Falschen" wählen. Rein über die Sprache ist damit die Zielgruppe bereits festgelegt. Was würde ihn daran hindern diesen Beitrag auf Ukrainisch in einer der ukrainischen Zeitungen und damit an den vorgeblichen Adressaten zu bringen?

Der ganze Artikel suggeriert, dass es bei den Parlamentswahlen um eine generelle Richtungsentscheidung ginge, unterschlägt dabei aber, dass durch die erwähnten Verfassungsänderungen das Parlament per se schon keinen Einfluss hat. Allenfalls eine Zwei-Drittel-Mehrheit für "die Opposition" würde ihr Handlungsspielräume eröffnen. Davon ist man aber etwas mehr als einen Monat vor den Wahlen weit entfernt und das liegt weniger an den Manipulationen der Regionalen, was Motyl nur andeutet.
Was nervt ist die generelle pauschale Verurteilung der Regionalen als Diebe/Kriminelle usw. Damit ist jeglichem Dialog die Basis bereits genommen. Das ist die Sprache, die auch Jazenjuk & Co. pflegen und die in den Ohren der Durchschnittsukrainer wohl mehr als hohl klingt.
Wenn er die Regionalen als Diebe bezeichnet, muss er auch ehemalige "Orangen" damit meinen, wie beispielsweise Poroschenko, Baloga und die ganzen Tuschki. Wieso Leute, wie Poroschenko, die Seiten gewechselt haben, jemand der sowohl kompetent ist und auch eine gewisse Reputation besitzt, sollte man sich als Unterstützer der "Orangen" mal fragen. Allein Erpressung bzw. die glaubhafte Drohung ihm sein Geschäft zu nehmen, wie es kolportiert wurde, wird es wohl nicht gewesen sein.
Well, partly that’s just the line that pro-Regionnaire publicists and politicians (like the former Orange president, Yushchenko) are pushing on all the media outlets the Regionnaires control, and if you push something long and loud enough, some people will begin believing it.
Dass man die These der Diebe und Kriminellen lang genug wiederholt, macht diese noch lange nicht wahr.

Wo waren die "Urwahlen" der "Demokraten"? Wo hatten die einfachen Parteimitglieder eine Chance Einfluss auf die Wahllisten zu nehmen oder über das Programm zu diskutieren, die Führung der Parteien Batkiwschtschyna oder Front Smin abzuwählen für die Niederlagen der letzten Jahre? Wo sind die demokratischen Prinzipien innerhalb der "demokratischen Opposition"? Wo ist die innerparteiliche Konkurrenz um Prinzipien und Personen?
Wenn man die "guten Jungs" wirklich voranbringen wollte, sollte man mal anfangen, nach den Gründen ihrer Schwäche zu suchen, diese zu analysieren, endlich mal wirkliche Strategien zu entwickeln und nicht nur Gegnerbashing betreiben. "Wählt uns, weil die anderen noch mieser sind". Davon gab es die letzten Jahre bereits genug.
Wo sind die angeblich bereits vorbereiteten Gesetze der Opposition einsehbar? Man verspricht diese sofort nach den Wahlen in der Rada einzureichen. Wo ist das Steuergesetzbuch mit den sieben Basissteuern? Wo ist das Gesetz zur Schließung der Offshorezonen? Wo ist das Gesetz zum kompletten Austausch des Richterkorps? Wo ist die fundamentale Kritik an Steuergesetzbuch, Zollgesetzbuch, Strafprozessordnung usw. Wo sind Alternativen zu den Entwürfen der Regionalen für Arbeitsgesetzbuch, Wohnungsgesetzbuch oder Rentengesetz?
Wann passiert bei den "Demokraten" endlich mehr, als sich das Label "Demokrat" anzuheften?
Tut mir leid, aber bei der ukrainischen Version der "Gauner und Diebe" ist mehr Substanz.
Nun ich wollte schon zustimmen, wäre da nicht dieser letzte Satz.....
ausserdem hat dieser Motyl trotzdem recht, die Sachen so pointiert darzustellen, nur überzeugen kann er doch nicht - die Fragen bezüglich der Einsehbarkeit der oppositionellen Gesetzesvorschläge etc stimmt einfach...alles traurig, wenn die regionalni nur wegen Mangels einer glaubwürdigen Alternative weiter das Land meucheln dürfen....gut das ich nimmer hinmuss in die Ukraine ....schade wie das Land hoffnungslos weiter vor die Hunde geht...

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Re: Alexander Motyl: Kriminelle gegen Demokraten

Beitrag von Handrij »

eurojoseph hat geschrieben:
Handrij hat geschrieben: Tut mir leid, aber bei der ukrainischen Version der "Gauner und Diebe" ist mehr Substanz.
Nun ich wollte schon zustimmen, wäre da nicht dieser letzte Satz.....
ausserdem hat dieser Motyl trotzdem recht, die Sachen so pointiert darzustellen, nur überzeugen kann er doch nicht - die Fragen bezüglich der Einsehbarkeit der oppositionellen Gesetzesvorschläge etc stimmt einfach...alles traurig, wenn die regionalni nur wegen Mangels einer glaubwürdigen Alternative weiter das Land meucheln dürfen....gut das ich nimmer hinmuss in die Ukraine ....schade wie das Land hoffnungslos weiter vor die Hunde geht...
Mit der Substanz meine ich auch, dass die Regionalen im Zweifelsfalle wenigstens einen schlechten Gesetzestext vorbringen und den dann, wie auch immer, verabschieden und ihren Vorhaben einen mehr oder weniger legalen Anstrich geben.

Für den Zustand der Opposition ist auch dieses Interview hier mehr als bezeichnend:
http://forum.ukraine-nachrichten.de/lag ... 14236.html
STANDARD: Hat die Opposition freien Zugang zu den Medien?

Schewtschenko: Unsere Kandidaten haben faktisch ein Auftrittsverbot im Fernsehen. Die meisten Sender verhalten sich aus Angst vor Repressionen regierungstreu oder werden vom Staat kontrolliert. Dem Sender TVi, einem kleinen unabhängigen Kanal, hat man praktisch die Sendelizenz entzogen, weil die Redakteure kritisch über die Vorgänge rund um die Wahlen berichtet haben. Ich hoffe, dass im Parlament eine Mehrheit für ein Amtsenthebungsverfahren gegen Präsident Wiktor Janukowitsch zustande kommt.
Demnach ist Jazenjuk kein Kandidat der Opposition mehr:
7. September Inter: Nur eingeloggte Mitglieder sehen alle Links ...
14. September 1 Kanal: Nur eingeloggte Mitglieder sehen alle Links ...
17. September ICTV: Nur eingeloggte Mitglieder sehen alle Links ...

Dabei sind die O-Töne in Nachrichtensendungen und die Werbespots selbst im 1 Kanal (!) noch nicht berücksichtigt.
Von einem "Auftrittsverbot" kann damit keine Rede sein. Es ist kein freier Zugang, man behindert sie wo man nur kann, aber sie haben immer noch Möglichkeiten ihre Botschaften unter das Volk zu bringen. Das Hauptproblem des Zugangs bei den Talkshows scheint wohl auch eher die mangelnde Zahlungsfähigkeit zu sein. Wie immer wieder kolportiert wird, haben alle den gleichen Zugang, gewissermaßen demokratisch, nur musst du eben deinen Auftritt bezahlen können.

Es hätte gereicht, die Fakten der Behinderung aufzuzählen, diese sind bereits mannigfaltig genug, aber nein, es muss unbedingt ein "Auftrittsverbot" sein.

Um auf Motyl zurückzukommen: Sicher ist der Ex-Journalist Schewtschenko telegen und erst einmal ein sympathischer Bursche, doch glaubt er anscheinend auch, dass er alle unbedingt "verarschen" muss und der Umgang mit dem eigenen Wahlvolk ist ähnlich. Da muss man sich über die miesen Aussichten auf eine Mehrheit oder gar Zweidrittelmehrheit im Parlament nicht wundern.

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mbert
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Re: Alexander Motyl: Kriminelle gegen Demokraten

Beitrag von mbert »

Handrij hat geschrieben: Um auf Motyl zurückzukommen: Sicher ist der Ex-Journalist Schewtschenko telegen und erst einmal ein sympathischer Bursche, doch glaubt er anscheinend auch, dass er alle unbedingt "verarschen" muss und der Umgang mit dem eigenen Wahlvolk ist ähnlich. Da muss man sich über die miesen Aussichten auf eine Mehrheit oder gar Zweidrittelmehrheit im Parlament nicht wundern.
Naja, wenn man Motyl sorgfältig liest, stellt man auch fest, dass es bei ihm ja vor allem um Abstufungen geht. Er behauptet keineswegs, dass die Opposition viel besser sei, lediglich ein wenig - und das sollte Grund genug sein, sie zu wählen. Das hat m.E. etwas logisches.

Abgesehen davon, stimmt das denn mit TVi nicht?

Und abgesehen davon, stimmt es denn nicht, dass der Druck auf Journalisten wächst? Dass sie durch die neuen Gesetze in einem hohen Maß der Gefahr ausgesetzt sind, für kritische Berichte in den Knast zu wandern? Die Journalisten aus meinem Bekanntenkreis sehen das definitiv so.
Es genügt nicht, nur keine Gedanken zu haben, man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken!

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Re: Alexander Motyl: Kriminelle gegen Demokraten

Beitrag von Handrij »

mbert hat geschrieben: Abgesehen davon, stimmt das denn mit TVi nicht?

Und abgesehen davon, stimmt es denn nicht, dass der Druck auf Journalisten wächst? Dass sie durch die neuen Gesetze in einem hohen Maß der Gefahr ausgesetzt sind, für kritische Berichte in den Knast zu wandern? Die Journalisten aus meinem Bekanntenkreis sehen das definitiv so.
Ja, eben, die Realität ist bereits schlimm genug. Wieso reicht dem Schewtschenko die Beschreibung der Wirklichkeit in dem Interview nicht, sodass er noch einen draufsetzen muss? Entspricht die Realität nicht dem Bild, das man für den Westen gern zeichnen würde, um selbst besser dazustehen?

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