Das wollte ich auch so nicht sagen. Ich meinte das eher als Antwort auf die These, dass Kapitalismus das Wunderheilmittel gegen Armut ist und automatisch zu einer guten Entwicklung führt. Einen Schritt nach vorne in puncto Wohlstand zu machen ist auch in anderen Systemen möglich.toto66 hat geschrieben:Eine Tatsache, die nicht zu leugnen ist. Und ein Ziel, das auch nicht schwer zu erreichen war, wenn man sich anschaut, wo das feudale Russland 1918 stand.Auch die Sowjetunion hat letztlich das Land modernisiert. Ich glaube fest, dass, trotz aller schweren Verbrechen und Massenmorde die es in der Zwischenzeit gab, der durchschnittliche Wohlstand und Fortschritt in den Staaten der SU 1991 deutlich höher war als 1918.
Aber der Gedanke an sich ist gefährlich, denn er implementiert, das der Zweck uU. die Mittel heiligt.
Die These "Schaut her, der Kapitalismus hilft den Menschen" ist äußerst gewagt. Das ist einfach ein Schlag ins Gesicht für den Textilarbeiter in Bangladesch, der 12 Stunden täglich für einen Hungerlohn Hemden näht. Oder für den afrikanischen Fischer, dessen Lebensgrundlage von internationalen Großfischern zerstört wird. Dann kann man auch gleich sagen: Schaut, Stalin hat das Land modernisiert. (Es ist ja nicht so, dass ich das nicht selbst auch kritisch finde...)
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Obamas Aussage "Sicherheit erfordert Kompromisse" im von Siggi verlinkten Artikel finde ich sehr gewagt. Letztlich hat die Sowjetunion all ihre Deportationen und Massenerschießungen auch als notwendig für die Sicherheit des Staates begründet.