Und wen soll das verwundern, dass D als eines der größten Exportländer unternehmerische Tätigkeiten in UA sieht?
Problematisch sind vor allem die dem Dokument angehängten Details der »Tiefen und umfassenden Freihandelsabkommen«, die ebenfalls rechtlich bindend umzusetzen wären, sollte das Abkommen verabschiedet werden. Dabei ist unter anderem die Absenkung der jeweiligen Zölle um 99,1 Prozent (Ukraine) bzw. 98,1 Prozent (EU) sowie die weitgehende Beseitigung von Mengenbegrenzungen und anderer sogenannter. nicht-tarifärer Handelshemmnisse vorgesehen. Der angestrebte »freie und faire Wettbewerb« (level-playing field) zwischen europäischen und ukrainischen Firmen soll zusätzlich durch die Einführung einheitlicher – wohlgemerkt europäischer – Produktstandards und Zertifizierungsmethoden gefördert werden.
Europäische sind nunmal keine eurasischen Produktstandards. Fragt sich, welche anstrebenswerter sind.
So schreibt etwa Sergej Glasjew, der Berater für eurasische Integrationsfragen von Präsident Wladimir Putin: »Wenn die Ukraine die Vereinbarung über die Assoziation mit der EU unterzeichnet und sich in diese nicht gleichberechtigte Freihandelszone begibt, so wird sie bis 2020 im Wirtschaftswachstum und in der Handelsbilanz ein Minus erhalten. Wir schätzen die Verluste auf etwa minus 1,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts pro Jahr. Bis 2020 wird eine Verdrängung ukrainischer Waren vom eigenen Markt, begleitet von einem Wirtschaftsrückgang und einer Verringerung der Entwicklungsmöglichkeiten erfolgen.«
Wenn es sich so entwickeln sollte, wäre diese Horrror-Rezession eine der größten der Geschichte.
Da zudem das Assoziierungsabkommen einen Beitritt zur Zollunion unmöglich machen würde (und umgekehrt), würden die teilnehmenden Staaten dann u.a. ihre Zölle erhöhen und der Handel mit ihnen dadurch einbrechen.
Es wurde bereits öfters dargelegt, dass das sehr wohl möglich ist. Der komplette Einbruch des Handels ist demnach auch nicht zu erwarten.