PolitikZeit: Die Ich-Anarchisten

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Handrij
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Ukraine

Zeit: Die Ich-Anarchisten

Beitrag von Handrij »

Der ukrainische Autor Serhij Zhadan treibt in seiner »Hymne der demokratischen Jugend« unterhaltsamen Scherz mit dem westlichen Effizienzprinzip

Der paradoxe Reiz der Bücher von Serhij Zhadan ist der, dass in ihnen alles auf nichts hinausläuft. Seine Helden können anfangen, was sie wollen, es funktioniert nicht. Sie machen die Tür auf, und schon fliegt ihnen eine Sahnetorte oder irgendetwas anderes, das heute als Sahnetorte durchgeht, mitten ins Gesicht. Man unterhält sich köstlich. Aber Bücher über das Scheitern fremder Leute zu lesen, sie gar zu loben, ist schwierig. Besonders, wenn die Leute in der Ukraine leben, wo sie sich verzweifelt damit herumschlagen, irgendein kleines, von Anfang an zum Untergang verurteiltes Business aufzuziehen, und man selber in einer Weltgegend wohnt, wo es schätzungsweise 680 verschiedene Modelle von Kaffeeautomaten und 680 verschiedene Kaffeeautomaten-Kaffeepads gibt.
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Der ukrainische Autor Serhij Zhadan, 1974 geboren und in Charkiw lebend, erzählt aus einer noch relativ modernisierungsresistenten Zone vor den Toren der EU. Manche seiner Prosatexte nähmen eine ganz andere Wendung, wenn die darin agierenden Helden ein Faxgerät zur Verfügung hätten, das nicht nur empfangen, sondern auch senden könnte (wobei Zhadan den technischen Standard der östlichen Ukraine vermutlich aus literarischen Gründen ein wenig nach unten korrigiert, aber eben doch nur ein wenig). Das alles ist, besonders in der genialen Kolportagefassung des ukrainischen Literaturstars, ein außergewöhnliches Lesevergnügen.
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