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mbert
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Cannes 2018: Plündern am Tag des Sieges

Beitrag von mbert »

Und so bleibt es an Cannes-Veteran Sergei Loznitsa, den neuen politischen Anspruch auch filmisch einzulösen. Schon in "Maidan" hat sich der Wahlberliner mit den Umwälzungen in der Ukraine beschäftigt. Wo er 2014 noch dokumentarisch zu ordnen versuchte, was in seinem Geburtsland passiert, scheint er 2018 zu Sicherheiten gelangt zu sein: "Donbass", sein neuer Spielfilm, ist sein bislang leidenschaftlichster und parteiischster.

Formal scheint sich nichts verändert zu haben. Wie zuletzt in "Die Sanfte" verschränkt Loznitsa disparate Episoden ineinander, die von Verrohung und Gewalt in der ehemaligen Sowjetunion erzählen. Das Sittengemälde fügt sich bei "Donbass" viel schneller zusammen: Es zeigt die Ostukraine als Kriegsgebiet, das die russischen Streitkräfte zur moralischen und wirtschaftlichen Plünderung benutzen.

Oberflächlich sind die Kampfeinsätze mit den Symbolen und Rhetoriken des "großen vaterländischen Kriegs", also dem Zweiten Weltkrieg, versehen, sodass der ukrainische Widerstand zu Faschismus umgedeutet werden kann. In diesem Zusammenhang sticht der Premierentermin von "Donbass" ins Auge: Die schärfste filmische Anklage gegen den Krieg in der Ostukraine am 9. Mai zu zeigen, also an dem Tag, an dem in Russland traditionell der Sieg über Nazideutschland gefeiert wird, ist eine wuchtige Geste, die man von Cannes nicht erwartet hätte. Die erste Überraschung des Festivals ist geglückt.
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