Herkunft: Ukraine-Nachrichten: Meinungen und Analysen: Der Faschismusbegriff
Ausgehend von meiner Vortragsreise in die Ukraine Ende Februar und Anfang März 2012 hat eine Vielzahl von Aktivisten, Politikern, Intellektuellen und Historikern ihre Empörung über etwas geäußert, das Taras Kurylo in seinem Artikel „Der Skandal um Rossolinski-Liebe und der Zustand der ukrainischen Geschichtswissenschaften“ beschreibt. Kurylo ist der Ansicht, ich hätte einen politischen Skandal bewusst verursachen wollen, indem ich den Faschismus-Begriff dort benutze, „wo er angemessen ist und auch dort, wo dies nicht der Fall ist.“ Diese Behauptung möchte ich kurz widerlegen und die Anwendung des Begriffes klarstellen.
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Der Faschismusbegriff - UN
Ukraine-Nachrichten: Meinungen und Analysen
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- mbert
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Re: Der Faschismusbegriff - UN
Nun, auf der positiven Seite ist zu vermerken, dass es sich bei der Sache nicht um ein Missverständnis handelt.
Hiermit macht er sich auch nach dieser "Klarstellung" einige Leute zu Feinden. Bei einigen von diesen dürfte das nicht weiter bedauerlich sein - dass von Swoboda kein balanciertes Geschichtsbild zu erwarten ist, sollte uns allen hinreichend klar sein.
Schade finde ich, dass sein Geschichtsbild nach dem, was ich nun bislang hören und lesen durfte, leider auch nicht besonders ausgewogen zu sein scheint. Auch wenn es sein gutes Recht ist, die Dinge so zu sehen und auch in diesem Sinne zu veröffentlichen, finde ich das schade.
Das Problem in der Ukraine der 30er und 40er Jahre ist ja nun, dass sich zwei Gewaltregimes auf ihrem Territorium bekämpften und Ukrainer sowohl gegen die eine, die andere oder alle beide als auch mit der einen oder der anderen dieser Konfliktparteien kämpften. Noch heute stehen die Teilnehmer des Konfliktes von einst einander scheinbar unversöhnlich gegenüber.
Ich glaube nicht, dass eine historische Betrachtung, die eine generelle Klassifizierung mit einer latenten oder offenen moralischen Wertung einhergeht, hilfreich ist. Um zu einer gesunden historischen Basis dieses jungen Staats und auch zu einer echten Versöhnung der Konfliktparteien von einst (und ihrer Nachkommen oder Nachfolger) zu kommen, ist m.E. eine sensible und vor allem unvoreingenommene Betrachtung der Geschehnisse notwendig. Das heißt nicht, dass man alles schönreden muss, aber - um auf das ursprüngliche Thema zurückzukommen - die Entstehungsgeschichte der nationalen und auch nationalistischen Bewegung(en) in der Ukraine des 20. Jh. ist aus meiner Sicht weit zu komplex, um mit einem Label "Faschismus" erklärt zu werden. Das selbe gilt selbstverständlich auch für ihre Gegner. Ich denke, dass bei differenzierter Betrachtung fast von allein viel von der Ambivalenz historischer Figuren und ihrer Bewegungen deutlich wird, was einer Entmystifizierung (sowohl von Bandear als auch vom Großen Vaterländischen Krieg) fast schon automatisch gleichkommt.
Hiermit macht er sich auch nach dieser "Klarstellung" einige Leute zu Feinden. Bei einigen von diesen dürfte das nicht weiter bedauerlich sein - dass von Swoboda kein balanciertes Geschichtsbild zu erwarten ist, sollte uns allen hinreichend klar sein.
Schade finde ich, dass sein Geschichtsbild nach dem, was ich nun bislang hören und lesen durfte, leider auch nicht besonders ausgewogen zu sein scheint. Auch wenn es sein gutes Recht ist, die Dinge so zu sehen und auch in diesem Sinne zu veröffentlichen, finde ich das schade.
Das Problem in der Ukraine der 30er und 40er Jahre ist ja nun, dass sich zwei Gewaltregimes auf ihrem Territorium bekämpften und Ukrainer sowohl gegen die eine, die andere oder alle beide als auch mit der einen oder der anderen dieser Konfliktparteien kämpften. Noch heute stehen die Teilnehmer des Konfliktes von einst einander scheinbar unversöhnlich gegenüber.
Ich glaube nicht, dass eine historische Betrachtung, die eine generelle Klassifizierung mit einer latenten oder offenen moralischen Wertung einhergeht, hilfreich ist. Um zu einer gesunden historischen Basis dieses jungen Staats und auch zu einer echten Versöhnung der Konfliktparteien von einst (und ihrer Nachkommen oder Nachfolger) zu kommen, ist m.E. eine sensible und vor allem unvoreingenommene Betrachtung der Geschehnisse notwendig. Das heißt nicht, dass man alles schönreden muss, aber - um auf das ursprüngliche Thema zurückzukommen - die Entstehungsgeschichte der nationalen und auch nationalistischen Bewegung(en) in der Ukraine des 20. Jh. ist aus meiner Sicht weit zu komplex, um mit einem Label "Faschismus" erklärt zu werden. Das selbe gilt selbstverständlich auch für ihre Gegner. Ich denke, dass bei differenzierter Betrachtung fast von allein viel von der Ambivalenz historischer Figuren und ihrer Bewegungen deutlich wird, was einer Entmystifizierung (sowohl von Bandear als auch vom Großen Vaterländischen Krieg) fast schon automatisch gleichkommt.
Es genügt nicht, nur keine Gedanken zu haben, man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken!
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- Sonnenblume
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Re: Der Faschismusbegriff - UN
Da kann ich nur zustimmen. Aber leider scheint/schien daran keine der bisherigen Regierungen Interesse zu haben oder vielleicht fehlt/e auch einfach nur die emotionale Intelligenzmbert hat geschrieben: Das Problem in der Ukraine der 30er und 40er Jahre ist ja nun, dass sich zwei Gewaltregimes auf ihrem Territorium bekämpften und Ukrainer sowohl gegen die eine, die andere oder alle beide als auch mit der einen oder der anderen dieser Konfliktparteien kämpften. Noch heute stehen die Teilnehmer des Konfliktes von einst einander scheinbar unversöhnlich gegenüber.
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Ich glaube nicht, dass eine historische Betrachtung, die eine generelle Klassifizierung mit einer latenten oder offenen moralischen Wertung einhergeht, hilfreich ist. Um zu einer gesunden historischen Basis dieses jungen Staats und auch zu einer echten Versöhnung der Konfliktparteien von einst (und ihrer Nachkommen oder Nachfolger) zu kommen, ist m.E. eine sensible und vor allem unvoreingenommene Betrachtung der Geschehnisse notwendig.
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